出版社:Institute of Philosophy and Theology of Society of Jesus
摘要:Den zeitgenössischen kosmogonischen Auffassungen zufolge ist die Materie »ewig« und bekommt durch die »spontane Evolution« immer neue Formen. Dadurch drängt sich dem Gläubigen die Frage auf: Beweist die »Ewigkeit der Materie«, dass es Gott nicht gibt? Im Artikel wird sie wie folgt beantwortet: Selbst wenn die Materie ewig wäre, müsste ihre Entwicklung in ihrer Totalität von jemand Anderem bedingt sein, der von der Materie unabhängig ist. Die Ewigkeit der Materie gemeinsam mit dem Bestehen Gottes lässt auch Thomas von Aquin gelten, insoweit er jene Denker nicht anficht, die der Ansicht sind, Gott hätte die Welt »aus Nichts« aber nicht »nach dem Nichts« erschaffen. Der Verfasser ist der Meinung, dass man auch heute noch auf der Inspirationslinie des Thomas-Gedankens bleiben könne, unter der Bedingung, dass man seine Lehre als »tuta norma directiva» (zuverlässige Leitnorm) und nicht wie ein geschlossenes System auffasst, das keine Korrekturen oder Ergänzungen zulässt. Nach Thomas Lehre, wie heute auch nach Teilhard de Chardin, kann man sagen: Was immer sich entwickelt, entwickelt sich kraft eines Anderen. Die Welt besteht aber aus Wesen, die sich entwickeln. Die Welt ist also von einem Anderen abhängig; für den Gläubigen ist dieser »Andere« — Gott. Es ist dabei kaum wichtig, dass Thomas Gott den »Ersten Urheber« nennen möchte, während ihn Teilhard de Chardin das »ewige und grosse Stabile« heisst, welches als »Prinzip der Emergenzen« bewirkt, dass die Dinge in der Natur durch eine selbständige Entwicklung sich selbst schaffen. Sogar — seit ewigen Zeiten! Die Frage, »wann Gott die Welt erschaffen hat«, ist im ontologischen (nicht physischen) Kontext vollkommen sinnlos. Einsteins Formel von der Abwandlung von Energie in Masse und Masse in Energie (E = m-cA) gilt im Grundsatz für die unendliche »Zukunft« ebenso wie für die unendliche »Vergangenheit«. Die Weltanschauungsfrage von der Abhängigkeit der Evolution von Gott als dem »Anderen« hat keinen Bezug auf die physikale zeitliche Geltungsverlängerung der Formel selbst, sondern sie betrifft die evolutive »Entstehung« immer neuer Wesen, wobei die Vergangenheit als gewisses »Nicht-Sein« in die Zukunft als ein bestimmtes »Sein« übergeht. Eben wegen dieser evolutiven Entstehung »neuer« Wesen ist es notwendig, Gott als »Voll-Sein« vorauszusetzen, das die neuentstandenen Dinge als »Teil-Sein« möglich macht. Der Verfasser betont, dass es notwendig ist ins Auge zu fassen — um eine Entfremdung des Verstandes zu vermeiden — wie der Glaube (credentitas), den man ergreift, selbst unter der Voraussetzung, dass die Materie »ewig« ist, seine Glaubwürdigkeit (credibilitas) hat. Der Verstand fordert immer eine entsprechende Begründung für das freiwillige Annehmen einer religiösen Weltanschauung. Sonst wird der Verstand vereitelt, und der Mensch erlebt es früher oder später als eine drückende Entfremdung.