摘要:Ein akutes und gewichtiges praktisches Problem knüpft an die generelle Frage einer angemessenen gesellschaftlichen Reaktion auf Delinquenten an, die als Personen mit antisozialer Persönlichkeitsstörung klassifiziert werden. Der Artikel nimmt dieses allgemeine Problem in Angriff, indem er – aus der philosophischen Perspektive – die noch immer bedeutende, doch leichter zu umreißende Problematik zum Fokus macht, ob die psychopathischen Zuwiderhandelnden moralische Verantwortung tragen. Es wird nachdrücklich erforscht, ob Psychopathen über Fähigkeit zum moralischen Verständnis verfügen. Ein glaubwürdiges Herangehen an die letzte Frage beansprucht eine zufriedenstellende philosophische Interpretation des empirischen Beweises, der auf das Außerstandesein der Psychopathen hinweist, die Differenz zwischen konventionellen und moralischen Normen zu detektieren. Präziser ausgedrückt nehme ich Bezug auf eine neuliche philosophische Abhandlung, die zwischen den Verfechtern rationalistischer und sentimentalistischer Auslegung des moralischen Verständnisses polarisiert ist. Diese Rivalen entfesselten eine Debatte, ob der Psychopathiefall den einen empirischen Beistand leistet, während er die Einstellung anderer untergräbt. In meiner Arbeit stelle ich die Behauptung auf, dass verfügbare empirische Angaben den Ausgang dieser Diskussion unentschieden lassen. Dies impliziert, dass beide Theorien des moralischen Verständnisses – falls unabhängig motiviert – Psychopathen als Individuen mit bestimmten Mängeln berücksichtigen würden, welche ihr moralisches Verständnispotenzial und folglich ihre moralische Verantwortung beeinflussen könnten.