Man spricht heute gern von einer Informations- und von einer Wissensgesellschaft. Informationen beziehen sich dabei aber zunächst immer bloß auf besondere Einzelereignisse, im Grunde auf das, was traditionell historia hieß. Des Weiteren gehört dann auch alles, was man auswendig lernen kann, zu dieser historischen Information, etwa auch der je gegenwärtige Stand der Wissenschaft, soweit diese bloß als das verbal bzw. aus Büchern lernbare theoretische Wissen aufgefasst wird. Wir können dabei heute immer nur das lernen, was gestern entwickelt wurde. Eine bloß gelernte Theorie ist daher selbst schon historisches Wissen. Erst recht aber gehören das Feuilleton ebenso wie das Konversationslexikon, die Realenzyklopädie und am Ende sogar das einführende Lehrbuch zum Bereich der Information. Während Schule und Ausbildung der Informationsweitergabe dienen, ist Bildung die Voraussetzung für jede aktive Entwicklung von Wissen. Wissenschaft beginnt, sozusagen, erst nach der Schule. Wir sollten daher Information nicht schon für Wissen halten, schulische Ausbildung nicht schon für Einführung in eine Wissenschaft. Und wir sollten die Universitäten nicht in Schulen verwandeln.2
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