1. Die politischen Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Universitäten in Deutschland, und vermutlich in mehreren anderen Ländern der EU ebenso, haben sich in den vergangenen Jahren in einem entscheidenden Punkt deutlich verschlechtert. In den letzten Jahren wurde die für die Universitätsentwicklung destruktive Entdeckung gemacht, dass die Hochschulpolitik ohne ernsthaften Widerstand von innerhalb und außerhalb des akademischen Systems relativ beliebig in die Universitäten intervenieren kann. Der generelle Grund dafür ist, dass es kaum funktionierende Rückkoppelungen von hochschulpolitischer Steuerung einerseits und Verantwortung für deren Ergebnisse andererseits gibt. Innerhalb der Universitäten liegt dies daran, dass sich akademische Erfolge und Misserfolge nur dem wissenschaftlichen Personal, nicht aber den Hochschulleitungen zurechnen lassen. Dieses Problem wird noch durch die Doppelspitze Rektor/Kanzler verschärft, welche die Trennung zwischen allgemein- inhaltlicher und finanzieller Zuständigkeit bedingt und die wirksame Übernahme von Gesamtverantwortung für die Universität behindert.1
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