期刊名称:Zeitschrift für interkulturellen Fremdsprachenunterricht
印刷版ISSN:1205-6545
出版年度:2012
卷号:17
期号:2
页码:1-6
出版社:Division of Germanic Languages, Literatures and Linguistics der Universitat Alberta
摘要:Als die Brüder Skladanowsky in Berlin und die Brüder Lumière in Paris 1895 erstmals Filmprojektionen an die Öffentlichkeit brachten, ahnten sie noch nicht, dass das neue Medium die Kunstform des 20. Jahrhunderts schlechthin werden würde. Auch Georges Méliès, der 1902 mit Le Voyage dans la Lune den ersten Science-Fiction-Film schuf, betrachtete den Film zunächst vor allem als kreative Möglichkeit, Zauberkunst und Schauspiel in einem Medium miteinander zu verbinden. Skladanowsky, Lumière und Méliès prägten Stile und Strukturen, von denen in der Folge Filmgenres und Subgenres (Dokumentation, Drama, Animation, Abenteuerfilm, Spielfilm u.a.) abgeleitet wurden. Heute gilt der Film als Konvergenzmedium, das ältere und neuere Medien, filmspezifische und nicht filmspezifische Kodes (vgl. Metz 1972) in sich vereint und eine der prägnantesten und anpassungsfähigsten Erscheinungen der medialen Kultur der letzten Jahrzehnte darstellt. Die Feststellung des Kinofilm- und Fernsehproduzenten Günter Rohrbach, dass der Film „an vielen Orten und in mehreren Aggregatzuständen“ (Rohrbach 2007) existiert, weist auf seine Omnipräsenz als Kommunikationsform in verschiedenen Trägern (TV, Internet, Handy und Computer), Formaten (Spiel- oder Kurzfilm, Werbung, Games) und Räumen (zu Hause, in der U-Bahn, im Flugzeug, Public Viewing, elektronische Lernmaterialien) hin. Darüber hinaus weist die Aussage den Film als ein Medium aus, das audiovisuelle Medien und Alltagswelt auf besondere Weise miteinander verknüpft und hierbei neue Inszenierungs-, Vermittlungs- und Rezeptionspraxen von Text, Ton und Bildern begründet. Zudem wird Film je nach Blickwinkel als politischer oder kulturspezifischer Diskurs gesehen, er wird als Kunst oder als Technik gefasst