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  • 标题:Die Unersättlichkeit des Konsums. Kulturelle Modelle und soziologische Erklärungen
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  • 作者:Christoph Deutschmann
  • 期刊名称:E-Journal Philosophie der Psychologie
  • 印刷版ISSN:1813-7784
  • 电子版ISSN:1813-7784
  • 出版年度:2012
  • 期号:17
  • 出版社:Charlotte Annerl
  • 摘要:Elend hervorbringe. "Der Mensch", so führte er aus, "erweitert durch seine Vorstellungen und Reflexionen seine Begierden, die kein beschlossener Kreis sind wie der Instinkt des Tieres, und führt sie ins schlecht Unendliche" (Hegel 1970: 343). Und er hatte auch schon eine Idee, wie man die Maßlosigkeit der Konsumenten erklären kann: "Es wird ein Bedürfnis daher nicht sowohl von denen, welches es auf unmittelbare Weise haben, als vielmehr durch solche hervorgebracht, welche durch sein Entstehen einen Gewinn haben" (Hegel 1970: 349). Mit diesen beiden Aussagen hat Hegel zwei zentrale Themen der Konsumkritik, die bis heute die Diskussion bestimmen, vorweggenommen, nämlich erstens: Die Konsumenten sind unersättlich, sie wollen immer mehr und immer etwas Neues; zweitens: In Wirklichkeit wollen sie es gar nicht selbst, sondern es wird ihnen durch die Industrie und die Werbung aufgedrängt, sie werden manipuliert. Die marxistische Konsumkritik von Lukacs über Adorno/Horkheimer bis Debord oder Haug argumentierte auf dieser Linie. Die Konsumenten wurden hier als Marionetten der Konzerne und der Verwertungszwänge des Kapitals hingestellt. Adorno und Horkheimer gingen bekanntlich so weit zu behaupten, dass die Konsumenten eigentlich gar keine Entscheidungen mehr treffen; über sie wird vielmehr in den Planungsabteilungen der Konzerne entschieden. Die postmoderne Schule (Lyotard, Jameson) erblickte in dieser Theorie eine Bevormundung der Konsumenten. Der Konsum sei keine Sphäre der Unterdrückung, sondern im Gegenteil der Freiheit und der friedlichen Selbstentfaltung der Individuen (Featherstone 2007) – eine Sichtweise, die bei der anderen Seite natürlich wieder auf heftigen Widerspruch stieß. Dieses Wechselspiel von Kritik und Gegenkritik hat sich in der jüngeren Vergangenheit mit konsumkritischen Beiträgen z.B. von George Ritzer, Naomi Klein oder Benjamin Barber und Gegenpositionen wie etwa dem "konsumistischen Manifest" von Norbert Bolz wiederholt.
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