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  • 标题:Vom Kult der Kybele zum phrygischen Christentum: Ausblicke auf eine regionale religiöse Identität
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  • 作者:Marie-Françoise Baslez
  • 期刊名称:Trivium
  • 电子版ISSN:1963-1820
  • 出版年度:2009
  • 卷号:4
  • 出版社:Fondation Maison des Sciences de l'Homme
  • 摘要:Die phrygischen Verhältnisse bieten ein günstiges Umfeld, um Kontakte oder gar Einflüsse oder den Austausch zwischen den orientalischen Kulten und dem Christentum zu untersuchen, wobei es sich in diesem Fall um den Kult der Kybele in seiner lokalen Ausprägung und die montanistische Strömung in ihrer ursprünglichen Form handelt. Die in den Jahren um 170 von Montanus gegründete religiöse Gemeinschaft, die sich selbst als die Neue Prophetie bezeichnete, ist die einzige Sekte oder Häresie, deren Bezeichnung in den Quellen weder vom Namen ihres Gründers noch von ihrem Verbreitungsgebiet abgeleitet wurde, sondern nach der Herkunft (origo) ihrer Anhänger1, und damit stellt sich die Frage nach einer regionalen religiösen Identität. Die ältesten Zeugnisse sprachen von der »hairesis der Phryger«, und so bezeichnete man sie auch noch im Jahre 250 in Smyrna.2 Später erwähnten die griechischen Polemiker die Häresie kata Phrygas, und unter dieser Bezeichnung kann man einen Hinweis entweder auf einen Personenkreis (»gemäß den Phrygern«) oder auf die Verbreitung und den Ort der Verbreitung (»in Phrygien«) verstehen. In der römischen Literatur wurde diese qualitative Beschreibung in der Form Cataphryges oder sogar Cataphrygas ein üblicher Begriff.3 Außerhalb der Region stieß am Ende des 2. Jahrhunderts die vor allem im religiösen Bereich deutliche phrygische Sonderstellung in den christlichen Gemeinden auf starke Vorurteile, wie die Identifizierung als »Phryger« oder »genos der Phryger« bei den Verfolgungen in Smyrna unter dem Bischof Polykarpos und in Lyon im Jahre 177 zeigen.4 Andererseits hat sich die Bezugnahme der christlichen Autoren auf die phrygischen Mythen, die Galloi und die phrygischen Züge des Attis in der Zeit zwischen dem 3. und 4. Jahrhundert nicht abgeschwächt: Ihre heftige Kritik oder die in ihrer Polemik gegen den Montanismus oder die Reste von Polytheismus von ihnen verwendeten Vergleiche lassen die Annahme gegenseitiger Einflüsse und Kontakte zu.5 Es war schließlich der Kult von Pessinus, auf den sich Kaiser Julian im Jahre 362 bei seinem Versuch der Wiederherstellung des heidnischen Kults stützte, als er den Oberpriester Galatiens beauftragte, das Christentum auf seinem eigenen Gebiet zu bekämpfen. Das lässt von neuem den Schluss auf eine Situation lokaler Konkurrenz zwischen dem Christentum und dem Kult der Kybele zu.
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