Dieses Buch hat nach seinem Erscheinen schon ein erhebliches Echo in den Medien, vor allem in ostdeutschen Medien und Foren, ausgelöst. Es scheint – mit wissenschaftlicher Exaktheit und/oder mit dem Renommee von Wissenschaftlern – ein Unbehagen an der Behandlung Ostdeutschlands und seiner Bewohner durch die überregionalen Leitmedien des bundesdeutschen Diskurses zu belegen. Diese Medien (Der Spiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung usw.) sitzen im Westen, sie beschäftigen in großer Mehrheit Journalisten mit westdeutscher Sozialisation und Berufsqualifikation, sie werden dominierend in Westdeutschland genutzt. Dass sie westdeutsche Identitäten stützen (müssen), und aus diesem Blickwinkel die Ostdeutschen als die „Anderen“ konstruieren, ist ein plausibler Ausgangspunkt für eine genauere Analyse. „Nicht was ARD und ZDF aus Ostland berichten, wenn sie’s mal tun, stört die Ostler, sondern daß es klingt wie Auslandsjournal“, hatte Christoph Dieckmann schon 1996 auf den Mainzer Tagen der Fernsehkritik moniert und damit ein Problem angesprochen, dass die Darstellung Ostdeutschlands zum damaligen Zeitraum durchaus richtig charakterisierte. [1]