Der Visual Turn in der Geschichtswissenschaft und ihren Nachbarfächern ist längst noch nicht abgeschlossen. Einen Beitrag hierzu leistet das von Herfried Münkler und Jens Hacke herausgegebene Buch „Strategien der Visualisierung“. Es umfasst zwölf im Wintersemester 2006/07 in der Ringvorlesung „Visualisierung/Visibilität“ an der Berliner Humboldt-Universität gehaltene Vorträge. Die Beiträger stammen aus verschiedenen akademischen Disziplinen: Geschichts- und Politikwissenschaft, Soziologie, Kunstgeschichte, Philosophie und Medienwissenschaft. Gemeinsam ist den Aufsätzen eine Dominanz ideengeschichtlich kontextualisierter Bildanalyse. Historische Untersuchungen zum Produktionskontext, zum spannungsreichen Aushandlungsprozess zwischen Politikern und Bildproduzenten (wie Fotografen, Werbern, Künstlern oder Regisseuren) kommen kaum vor. Nur in wenigen Beiträgen wird eher anmahnend als analytisch die Rezeptionsperspektive eingeflochten.