Die These, dass Deutschland eine Einwanderungsgesellschaft ist, wurde noch vor einigen Jahren äußerst kontrovers diskutiert. Während sich darüber auf politischer Ebene nach wie vor nur schwer Einigkeit erzielen lässt, zeigt die Wirklichkeit in den Städten jedoch einen eindeutigen Befund: die Bevölkerung Deutschlands ist nicht homogen. Aus diesem Faktum schließen die Herausgeber des hier zu besprechenden Bandes "Crossover Geschichte", Viola B. Goergi und Rainer Ohlinger, dass auch vielfältige "historische Narrationen und Geschichtsbilder" (S. 7) die Folge seien. Wie Jugendliche mit Migrationshintergrund diese Geschichtsbilder subjektiv verarbeiten, wie sie ihre eigene Geschichte entdecken und in den "Dimensionen [...] nationaler Geschichts- und Erinnerungskultur" (S. 7) interpretieren, diesem von der Geschichtsdidaktik bislang nur wenig beachteten Thema gilt das Interesse des Buches.