Der „umgangssprachliche Krieg“ taucht in dieser Typologie zwar noch nicht auf, doch ansonsten bietet der im Zusammenhang mit dem Tübinger Sonderforschungsbereich „Kriegserfahrungen – Krieg und Gesellschaft in der Neuzeit“ entstandene Sammelband einen umfassenden und hochaktuellen Überblick über Erscheinungsformen und Charakteristika des Krieges seit dem 8. Jahrhundert v.Chr. Die Besonderheit dieses Forschungsvorhabens ist es, Erfahrungen ins Zentrum zu rücken, also „Handlungen, Wahrnehmungen und Reflexionen von Personen..., sei es der Akteure während des Geschehens oder in rückblickender Deutung“ (S. 10). Eine solche erfahrungsgeschichtliche Typologisierung von Kriegen ist zwar sehr reizvoll und auf jeden Fall erkenntnisträchtiger als eine Unterscheidung etwa anhand waffentechnischer Kriterien – aber auch, wie Christoph Mick, einer der Autoren, lakonisch anmerkt, „schwierig“ (S. 325).