Nach dem von Andreas Schmidt-Colinet herausgegebenen Sammelband [1] wird nun ein weiterer mit ähnlichem Titel vorgelegt, für den drei Herausgeber verantwortlich sind, von denen jedoch nur Michael Blömer einen eigenen Beitrag beigesteuert hat. [2] Im Vorwort (S. 7–12) wird „Identität“ als „zentrales Paradigma auch für den Orient“ herausgestellt (S. 7), die in der Verbindung von autochthonen einheimisch-orientalischen mit überregionalen Einflüssen (Parthien, Hellenismus, Rom) manifest werde. [3] Die Beiträge sind alphabetisch nach den Verfassernamen der Autoren geordnet; auf eine Gruppierung nach Quellengattungen ist verzichtet worden – eine problematische Entscheidung, stehen doch damit die stärker archäologisch ausgerichteten Beiträge (wie diejenigen von Michael Blömer, Peter W. Haider, Andreas Kropp, Werner Oenbrink und Andreas Schmidt-Colinet) unvermittelt neben solchen, die die Münzprägung von Städten im Orient untersuchen (wie diejenigen von Achim Lichtenberger und Oliver Stoll) oder einen literarischen Text oder das Werk eines Autors (Libanios) zum Ausgangspunkt ihrer Suche nach „Identität“ machen (wie jene von Udo Hartmann und Fergus Millar). Aus dem Rahmen fällt der Aufsatz von Michael Sommer, der die Interaktion zwischen Zentrum und Peripherie „paradigmatisch“ an den Bereichen Recht und Mythos aufzeigen will [4] , Bereiche, die im vorliegenden Band nicht thematisiert werden. Dagegen werden Bemühungen wie etwa diejenigen von Blömer und Haider konterkariert, wenn behauptet wird, „Identität“ sei aus archäologischen Befunden „nicht so ohne weiteres herauszulesen“ (S. 239). Einen „Ausweg aus dem Dilemma“, so Sommer, wiesen „Erkenntnisse der Anthropologie und historischen Sozialwissenschaften über die Genese kollektiver kultureller Identitäten“ auf (S. 239), was aber im vorliegenden Band ebensowenig geleistet wird. [5]