Deutsche NS-Gegner aus der Tschechoslowakei standen im Mittelpunkt eines tschechischen Forschungs- und Dokumentationsprojektes, das in den Jahren 2006-2008 durchgeführt wurde. Beteiligt waren neben dem federführenden Institut für Zeitgeschichte der tschechischen Akademie der Wissenschaften (Ústav pro soudobé dějiny AV ČR), das Stadtmuseum Ústí nad Labem (Muzeum města Ústí nad Labem) und das Nationalarchiv der Tschechischen Republik (Národní archiv). Die Suche nach und Befragung von Zeitzeugen machten einen wesentlichen Bestandteil des Projektes „Dokumentation der Schicksale aktiver NS-Gegner“ [1] aus, dessen Ergebnisse unter anderem in den hier vorgestellten Publikationen präsentiert wurden. Alle vier zeigen Porträts und Lebensläufe deutscher „Antifaschisten“ aus der ČSR. In allen Fällen geht die Darstellung der Biografien weit über die NS-Zeit hinaus und zeigt Herkunftsmilieu und -familien sowie das weitere Schicksal nach 1945 – vor allem in der unmittelbaren Nachkriegszeit, aber auch später, meist in der Bundesrepublik, der DDR oder der Tschechoslowakei. Das Buch von Alena Wagnerová erschien in Berlin in deutscher Sprache [2] , die beiden Publikationen des Instituts für Zeitgeschichte und des Nationalarchivs in deutscher Übersetzung und der Ausstellungskatalog, herausgegeben von Tomáš Okurka, zweisprachig.