Tiere spielen in der westlichen Kultur eine polyvalente Rolle, die seit einiger Zeit Gegenstand historischer Analysen ist. Das vorliegende Buch hat sich eine besondere Bedeutungsebene des Tieres zum Thema gewählt: ihre Erscheinungsform in Filmen. Unter dieser Perspektive lässt sich der Sammelband als Momentaufnahme des relativ jungen, interdisziplinären Forschungsfeldes der animal studies verstehen. [1] Tiere werden in diesem Band, der das Produkt einer gleichnamigen Tagung (Juli 2006) im Kölner Filmhaus ist [2] , nicht als „Substanz-, sondern Funktionsbegriff“ (S. 9) verstanden. [3] Die Beiträge beleuchten demnach die filmische Repräsentation der Tiere in Bezug zur menschlichen Gesellschaft. An der Darstellung verschiedener Tierarten in unterschiedlichen Filmgenres, so die Grundannahme, lassen sich Dimensionen des ‚Mensch-Seins‘ und ‚Mensch-Werdens‘ im 20. Jahrhundert verhandeln.