Durch das verstärkte Interesse an der Spätantike ist in den letzten Jahrzehnten auch ihre Literatur in den Fokus der Forschung gerückt. Von diesem Aufschwung profitierten ebenfalls die lateinischen Breviarien, Kurzdarstellungen oft historischen Inhalts, die in der älteren Forschung meist nur im Rahmen text- und quellenkritischer Fragen untersucht wurden. Bislang existierte indes noch keine Studie, welche die Breviarien in ihrer Breite vergleichend betrachtet. [1] Diese Lücke füllt nun die Rostocker Habilitationsschrift Sehlmeyers, welche die Breviarien von Aurelius Victor bis Orosius als Zeugnisse historiographischer Strömungen des 4. und frühen 5. Jahrhunderts analysiert. Im Gegensatz zu älteren Arbeiten werden hier aber Quellenfragen ausgeklammert.