Galt das althistorische Interesse am ptolemaiischen Ägypten zunächst der Bereitstellung systematischer Überblicksdarstellungen zur (politischen) Geschichte, richtet sich das Augenmerk nun zunehmend auf die Beziehungen zwischen autochthoner ägyptischer Gesellschaft und ihren (wechselnden) Fremdherrschaften. [1] Gerade die Epoche des Hellenismus, in der im Nahen und Mittleren Osten eine einheitliche graeco-makedonische Leit- und Prestigekultur zeitgleich einer Vielzahl endemischer Lokalkulturen gegenübertrat, ist prädestiniert für die Erforschung interkultureller Wechselbeziehungen: Lassen sich in den hellenistischen Monarchien identische oder voneinander abweichende Interdependenzprozesse zwischen Fremd- und Lokalkultur ausmachen? Was war Parallele, was Zufall?