Nach wie vor sind lokale und regionale Erinnerungskulturen nur in Ansätzen erforscht, was sich allerdings nicht so sehr in einem mangelnden Interesse der besonders in den letzten Jahren stark angewachsenen Forschung begründet [1] als vielmehr in der Vielzahl möglicher Forschungsobjekte. Anders gesagt: Es gibt einfach weitaus mehr Städte und Regionen als Nationen. Insofern betreten auch die Autoren des vorliegenden Sammelbands weitgehend Neuland und bieten deshalb weniger abschließende Einsichten als vielmehr „Anregungen“ (S. 14) und „Werkstattberichte“ (S. 11) zur weiteren Erforschung norddeutscher Erinnerungskulturen. Diesem Anspruch werden sie bei ihrem inspirierenden Unternehmen, „erinnerungskulturelle Wegmarken der Hamburger und Schleswig-Holsteiner Stadt- und Landesgeschichte seit der Weimarer Republik“ (S. 7f.) in Fallstudien zu identifizieren auf ganz unterschiedliche Weise gerecht.