Für den französischen Aristokraten Alexis de Tocqueville war der Zusammenhang zwischen Geselligkeit und Demokratie eindeutig: Ohne die geselligen Vereinigungen, so formulierte er in seinem Klassiker „De la Démocratie en Amérique“ (1835/1840), habe das demokratische Gemeinwesen – dessen Zeitalter er auch in Europa anbrechen sah – keinerlei dauerhafte Grundlage. Allein der Verein könne im Spannungsfeld zwischen vereinzeltem Individuum und sozial engagiertem Bürger als Kitt einer zunehmend heterogenen Gesellschaft wirken.