“Dieser Stresemann ist doch eine andere Nummer als so ein Bismarck!” soll der berühmte Publizist Maximilian Harden im Herbst 1927, lungenkrank, körperlich erschöpft, doch in gereizter, angriffslustiger Stimmung gesagt haben. “Aber er hat auch eine bessere Presse”, entschied Harden seinen Vergleich zwischen der historischen Gestalt des Reichsbegründers und dem Politiker der Weimarer Republik. Doch diese “bessere Presse” schien ihn im selben Moment hell zu empören: er schmiss die gelesenen Tagesausgaben des “Berliner Tageblatt” und der “Vossischen Zeitung” auf den Boden, wo die zahlreichen Nachrichtenblätter bereits lagen, die dem Todkranken in seinen Schweizer Kurort Montana (Wallis) nachgesandt worden waren, und beschwerte sich: “[...] nicht eine Stimme in diesem Deutschland stört diese Herrschaften [...]” [1]