Autoren sind zumeist nicht verantwortlich für die Texte auf den Umschlagklappen ihrer Bücher. Und so lässt sich der Hinweis: „Werner Abelshauser hat die Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik neu geschrieben“ (Die Zeit) auf der Rückseite des kleinen Bandes sicherlich als Werbung des Verlages verbuchen. Auf das Buch „Kulturkampf“ trifft er nicht zu. Angemessener erscheint da schon der Hinweis von Jörn Rüsen im Nachwort, es handele sich dabei um ein kleines lesbares Buch für ein breites Publikum, hervorgegangen aus einem Vortrag im Rahmen der „Pott-Vorlesungen zu Technik, Wirtschaft und Kultur“ des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen. Dabei könnte man es belassen, würde der Titel nicht Größeres erwarten lassen, knüpft er doch nicht nur an die Geschehnisse des 19. Jahrhunderts an, die das Bismarcksche Reich in eine schwere Krise stürzten, sondern weckt auch bewusst Assoziationen an Huntingtons „clash of civilizations“. Der Untertitel lässt schließlich auch einen neuen Beitrag zur „Amerikanisierungs“-Diskussion vermuten. Die Erwartungen sind dementsprechend hoch.