Gewalt war ein in der Antike allgegenwärtiges Phänomen. So erstaunt es keineswegs, dass im letzten Jahrzehnt vier Kolloquien zu Aspekten dieser Thematik abgehalten wurden. [1] In diesem Forschungsfeld hat die Auseinandersetzung zwischen Christentum, Heidentum und Judentum in der Spätantike und die damit verbundene Gewalt gegen Menschen und Sachen besondere Beachtung gefunden und ist in den Monographien von Johannes Hahn und John Michael Gaddis umfangreich erörtert worden. [2] Unter der Leitung Johannes Hahns wurde im Jahr 2005 in Münster zudem eine Tagung abgehalten, deren Ergebnisse nunmehr in gedruckter Form vorliegen. In den einleitenden Worten (S. 1–5) stellt Hahn die Zielsetzungen des Bandes vor: Hauptinteresse findet die „Perspektive der staatlichen Macht auf Übergriffe gegen Kultorte“ (S. 2). Untersucht werden soll zudem das Verhältnis der einzelnen Verwaltungsebenen untereinander, die Beziehung zwischen Staat und Öffentlichkeit sowie Ziele, Möglichkeiten und Machtgrenzen des Kaisers.