Der vorliegende Sammelband ist das wegweisende Ergebnis der achten gemeinsamen Tagung des „Essener Arbeitskreises zur Erforschung der Frauenstifte“ und der Katholischen Akademie des Bistums Essen im November 2009, die sich dem Thema der Frauenkonvente im Zeitalter der Konfessionalisierung gewidmet hatte. Positiv an der Konzeption des Tagungsbandes ist das bewusste Umgehen einer epochalen Grenzziehung hervorzuheben, um Wandel in der „Krisenzeit der Konfessionalisierung“ (S. 7) sichtbar zu machen. Der Band schließt in Bezug auf Frauenkonvente eine Forschungslücke, ein Bereich, in dem es noch immer an Untersuchungen mangelt. Ein Diskussionsschwerpunkt ist die veränderte Rolle der Frauen im Luthertum, die schließlich auf alle Konfessionen wirkte. Und doch spielte in letzter Konsequenz die Frage der Jungfräulichkeit in katholischen Frauenklöstern wie in protestantischen Damenstiften eine wichtige Rolle. Die einzelnen Beiträge eröffnen neue Perspektiven auf die Frage nach der Konfessionalisierung in religiösen Frauengemeinschaften.