Erst kürzlich haben Sven Reichardt und Wolfgang Seibel festgestellt, dass es noch immer „an soliden institutionengeschichtlichen Untersuchungen vieler zentraler Reichsbehörden und ihrer regionalen Dependancen“ sowie „an Studien zu den zahlreichen Sonderbehörden der NS-Zeit“ fehle. Die Zeit des Zweiten Weltkrieges könne „in dieser Hinsicht nahezu als ‚terra incognita‘ bezeichnet werden“. [1] So berechtigt diese Feststellung grundsätzlich ist, für die Besatzung und wirtschaftliche Ausbeutung Luxemburgs im Zweiten Weltkrieg wurde dieses Desiderat von Hans-Erich Volkmann bereits im vergangenen Jahr eindrucksvoll geschlossen. Seine Studie über das Großherzogtum behandelt nicht nur die Institutionen der deutschen Wirtschafts- und Besatzungspolitik, sondern arbeitet auch detailliert die verschiedenen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Interessen heraus, die diese Politik prägten.