关键词:Beim „Wegfall der Person des Charismaträgers und der nun entstehenden Nachfolgerfrage“; so Max Weber; richtet sich das Interesse des Machtapparats auf die Fortdauer bzw. „Neubelebung“ der charismatischen Beziehung zwischen Herrscher und Beherrschten. Dabei geht es vor allem darum; „die eigene Stellung ideell und materiell auf eine dauerhafte Alltagsgrundlage“ zu bringen. [1] Insofern ist der Umgang mit dem Tod eines Herrschers und mit seinem Leichnam stets ein symbolischer Akt von hoher macht- und gesellschaftspolitischer Bedeutung. Denn der Kampf um die Nachfolge ist nicht nur ein Machtkampf; sondern zugleich ein Kampf um die politische Deutungshoheit. Diese schließt die unmittelbare Vergangenheit ebenso ein wie die an die Zukunft gerichteten Erwartungen. Das gilt grundsätzlich für alle Staatsformen; wenngleich Demokratien für den Herrschaftswechsel formale Verfahren vorsehen und der Zusammenhang zwischen Person und Amt bzw. Macht weniger stark ist als in personalisierten Herrschaftsgefügen. Gleichwohl ist; wie die an der Universität Münster lehrenden Herausgeber Thomas Großbölting und Rüdiger Schmidt zu Recht betonen; der Tod eines Mächtigen zumeist ein medial reflektiertes „Massenereignis“. Staatsbegräbnisse sind in allen politischen Systemen ein „hochoffizielles und zeremoniell überformtes Ritual“ (S. 7).