期刊名称:Frankfurter elektronische Rundschau zur Altertumskunde
印刷版ISSN:1862-8478
出版年度:2013
期号:21
页码:34-41
出版社:Stefan Krmnicek & Peter Probst
摘要:Die zu Beginn der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts bekannt gewordene und 1993 mustergültig von M. H. Jameson, D. R. Jordan und R. D. Kotansky1 (fortan JJK) edierte lex sacra von Selinunt belegt einmal mehr, dass wir jederzeit mit neuen Erkenntnissen im Bereich der griechischen Religion rechnen dürfen. Nach Ansicht der genannten Forscher handelt es sich bei dem Zeugnis um eine Anleitung zur Reinigung von metaphysischer Befleckung, die durch Blutvergießen hervorgerufen wurde, und zur Befreiung von Totengeistern oder Dämonen, die einen aufgrund dieser Befleckung verfolgten. In vielen weiteren Detailstudien zu dieser auf einer Bleitafel notierten Inschrift aus frühklassischer Zeit wurden größere oder auch kleinere Verbesserungsvorschläge unterbreitet, ohne dass man am grundsätzlichen Ansatz der Erstherausgeber gezweifelt hätte. N. Robertson legt mit seiner Monographie nun eine gänzlich neue Interpretation vor. Seiner Deutung nach handelt es sich um eine Auflistung verschiedener Fruchtbarkeitsrituale, die über das ganze Jahr verteilt den Feldertrag sichern sollten. Die These entwickelt Robertson in insgesamt 23 Kapiteln, wobei die letzten sieben Abschnitte der lex sacra aus Kyrene gewidmet sind, einer bereits länger bekannten Inschrift,2 welche immer wieder als Parallele zum Zeugnis aus Selinunt diskutiert wird.3 Angehängt an die Untersuchung sind ein Literaturverzeichnis (374-395), ein Sachindex (397-408) und ein Quellenindex (409- 414); letzterer enthält leider nur eine Auswahl der behandelten Stellen.